Zu Wallfahrtskirchen des «Passauer Unterlandes» und der protestantischen Enklave Ortenburg. Linz - Rotthof bei Ruhstorf a. d. Rott – Köstlarn - St. Wolfgang bei Weng – Grongörgen – Ortenburg - Sammarei. Eine Einkehr ist eingeplant.
Reiseprogramm:
Nach Überqueren des Inns treffen wir bald im „Unterland“ ein. Einzigartig in Europa ist die Wallfahrtsstätte in Rotthof bei Ruhstorf an der Rott. In einer Peter und Paul geweihten Kirche wird der Heiligen Siebenschläfer gedacht, jenen sieben Brüdern, die während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius im Jahr 250 in eine Höhle geflohen und dort schlafend eingemauert wurden. Nach drei Jahrhunderten wieder entdeckt, erwachten sie, traten ans Tageslicht, dankten Gott für sein Wunder und entschliefen friedlich. Kösstlarn beherbergt die älteste und einst berühmteste Marienwallfahrt des Gebietes. Michael Sallinger, Maurer zu Kösstlarn, schuf zwischen 1468 und 78 eine einzigartige Kirchhofbefestigung mit Wehrmauer, Schießscharten und Torhäusern zum Schutz der reichen Wallfahrtskirche vor räuberischen Überfällen. In St. Wolfgang bei Weng wird der schon um 1059 kanonisierte Bischof als Patron der Holzfäller, Köhler, Zimmerleute und Hirten verehrt. Eine heute noch fließende Quelle, ein Augenbründl, wurde schon im 13. Jhdt. in die Kirche integriert. Nordwärts führt uns der Weg nach Grongörgen, das frühere Steinhaarbach, in das Umfeld des Stiftes St. Salvator. Dort sind neben vielen anderen Kostbarkeiten 10 Glasfenster der Landshuter Werkstätte aus 1475 erhalten. Die einst bedeutende Wallfahrt erlahmte im 17. Jhdt., weil sie von der Marienverehrung in Sammarei überflügelt wurde. Ortenburg ist die bedeutendste protestantische Enklave im Südbayrischen Raum. Bestechend sind dort die großartigen Renaissance Epitaphe der Grafen von Ortenburg, die trotz vieler Bekehrungsversuche ihrem Glauben verbunden blieben. Bis in die jüngste Vergangenheit war es für viele Evangelische Bayerns, aber z.T. auch Österreichs, das Ziel dort zur letzten Ruhe gebettet zu werden. In diesem Sinne ist Ortenburg auch als eine protestantische Wallfahrtsstätte anzusehen. In Sammarei baute der Münchner Hofbaumeister Isaak Bader zwischen 1629 und 31über eine gotische Holzkapelle, die während einer das gesamte Dorf vernichtenden Feuersbrunst unversehrt blieb, eine Kirche. Als im Frühling nach dem Brand der neben der Kapelle stehende Apfelbaum unerwartet wieder austrieb und „Früchte von lieblichem Geschmack“ lieferte, setzte eine rege Wallfahrt ein. Das Kloster Aldersbach übertrug um 1640 dem Pfarrkirchner Bildhauer Jakob Bendel die Ausstattung der Kirche, deren überwältigende Hochaltarlösung an einen osteuropäischen Ikonostas erinnert - Bayrische Frömmigkeit in seiner Marienverehrung in kaum zu überbietender Dichte!
von | bis | Preis/Person |
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11.09.2024 | 11.09.2024 | €40.00 |